Reimo WUKOUNIG Reimo Wukounigs Arbeiten dokumentieren wohl einmal mehr die Konsequenz einer obsessiven Intensität in einer künstlerischen Haltung. Die "Trauer der Vollendung" (B. Wyss) besteht bei ihm im Sichstellen der Öffentlichkeit und der gezielten Reduktion seines Spektrums - Zeichnung, Malerei, Installation - auf einen vorgefassten Aphorismus aus intensiv bearbeiteten, zu Ovalen führenden Köpfen oder Scheiben. Im gezielten Verweis und Rückbezug der Aufeinanderfolge seiner Werketappen erweist sich die hermetische Komplexität der einzelnen Arbeiten zueinander buchstäblich als Aufhänger für seine „psychoarchitek-tonischen“ Bewegungsmöglichkeiten. In der Ablösung des Werks aus der Existenzkonstruktion zwischen Konzept und Obsession drückt sich die Melancholie über das zu Ende gebrachte Kunstwerk in der Ironie eines gleichsam fatalistischen „Veranlassungszusammenhanges“ aus, dem Person wie Werk in einem unterworfen sind. Im „produktiven Scheitern“ einer ausschließlich werkorientierten Lebensführung des Künstlers zeigt sich die haftende Dichte aus Symbolstofflichkeit und Formalabstraktion im strengen Raum seiner Einbildungskraft. Sein rachsüchtiger Symbolismus hat zwei Hinsichten: zum einen die fetischistische Frische seiner Mythomanie, zum anderen die sperrige Unnachgiebigkeit von Bildern, die, aus einer sozialkritisch engagierten Sicht, zum metaphorischen Realismus einer extremen Biografie werden. Der programmatische Nerv seines Künstlertums nimmt den Konventionsrahmen der technischen Fertigkeiten auf Aufgabenstellungen der Moderne als Herausforderung wahr, wenn er die „Sublimationskraft“ seines Extremismus in das Setting historischer Traditionsstandards zwingt. Sich einem solch elaborierten Anspruchsniveau als künstlerischen Leidensdruck der klassischen, modernen Künstlerfigur und das Nicht-Entkommen-Können vor dem Idol des „großen Künstlers“. Die Konsequenz dieser Haltung bedeutet hier das traditionsbildende Moment in einer alternden Moderne – bei aller Ernsthaftigkeit eines avantgardistischen Pathos heute -, was im stressigen Pluralismus des Kunstbetriebs unserer Tage eine unverzichtbare Facette bedeutet. Wukounigs lebendige Präsenz besteht in einer gleichsam „äußeren Unmittelbarkeit“ am Schnittpunkt von individualistischer Anonymität und dem bescheidenen Wunsch nach Einzigartigkeit, „denn ich ist ein anderer“ (A. Rimbaud). Das Tempo seiner Obsessivität ist im Verweilen des Blicks unsichtbar langsam. Der kleine Schritt vor dem Kompromiss mit der Realität lässt ihn glücklicherweise unfriedlich. |
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